Schleswig-Holstein

Trüffelnachweise und Trüffelanbau in Schleswig-Holstein


Wo Trüffeln wachsen, ist auch Anbau möglich. Gilt das auch für Schleswig-Holstein? Dieses Bundesland ist eiszeitlich geprägt. Bis auf winzige Kalkinseln bei Itzehoe, Elmshorn und Bad Segeberg dominieren glaziale Ablagerungen. Neuland für die Trüffelforscher. Interessant waren zunächst Bereiche mit Geschiebelehm und Geschiebemergel der Grundmoränen.  Ein wenig hat die Natur den forschenden Trüffelenthusiasten der Forschungsgruppe Hypogäen (FGH) in SH schon verraten. Einige der Geheimnisse wollen wir hier lüften, um den Trüffelanbau in Deutschland weiterhin in Schwung zu bringen.  - Das hier  Trüffelvorkommen schon in historischer Zeit erwähnt wurden, belegen verschiedene Quellen. 

„Trüffelanbau in Moränengebieten - eine Chance für die Landwirtschaft“

Lage: SH liegt im Norden von Deutschland
Fläche: 15.804 km²
Einwohner: 2,89 Mio.
Bevölkerungsdichte: 183 EW/km²
Grenzen: Dänemark, HH, MP, NDS, Nord- und Ostsee
Waldfläche:  1.624 km² ( 35 % Nadel- und  65 % Laubbäume)
Landwirtschaftliche Fläche: 10.855 km²
Landwirtschaftliche Betriebe:  12.716 
Höhenlage: von ca. 3,5 m unter NN bis  168 m über NN (Bungsberg, Ostholstein)


Erste Nachweise natürlicher Trüffelvorkommen 

Dieses Bundesland  ist eiszeitlich geprägt. Bis auf winzige Kalkinseln bei Itzehoe und Bad Segeberg dominieren glaziale Ablagerungen. Bei zwei gezielten Exkursionen mit Spezialisten der Forschungsgruppe Hypogäen (FGH) aus HH und NRW zur Erkundung von Trüffelvorkommen gelangen zuerst bei Eutin und später bei Lübeck Nachweise der Burgundertrüffel. - Es gibt sie also noch immer. 

Die kleinen Untersuchungsbereiche mit Geschiebelehm und Geschiebemergel der Grundmoränen wurden mittels geologischer Karten von der FGH vorab ermittelt. - Nicht nur In solchen Bereichen könnte nach entsprechender Vorbereitung Trüffelanbau erfolgreich sein.  Mehr im Lehrfilm "Trüffelanbau"
Trüffelberater der FGH auswählen

Wo es natürliche Trüffelvorkommen gibt ist Anbau möglich

Die grobe Einschätzung bietet eine erste Orientierung für den potenziellen Trüffelanbauer, ersetzt aber nicht die empfohlene Grundstücksbesichtigung, Bodenprobe und Bodenanalyse vor der eigentlichen Planung mit einem ausgebildeten Experten. Insbesondere müssen parallel zum Anbau einheimische Trüffelsuchteams ausgebildet werden. 
inzwischen wissen wir längst, wie saure Böden für eine  erfolgreiche Trüffelpflanzung herzurichten sind. 

Trüffelnachweise schon vor 200 Jahren


Nicht nur von niedersächsischen Trüffelwäldern und Trüffeljägern berichtet der deutsche Forstpraktiker,  Forstwissenschaftler und Forsthistoriker Dr. Dr. h.c. Walter Kremser, sondern auch von Trüffeln in Holstein und Lauenburg.

Dazu zitiert er aus August Niemanns „Vaterländische Waldberichte nebst Blikken in die allgemeine Wälderkunde und in die Geschichte und Litteratur der Forstwirthschaft. Zweites Stük; Altona 1820, S. 167ff,

Trüffelwert um ein Vielfaches höher als der Holzwert

„Früher wurden jährlich von dem Förster 25 bis 30 Pfund Trüffeln an den Eutinischen Hof geliefert. Damals wurde das Pfund in Hamburg mit 5 Rthlr.  bezahlt. Doch ist der Ertrag, welchen man hier aus einem so kostbaren Nebenprodukt des Waldes gewonnen hat, durch die Fällung zweier kronenreichen, alten Buchen sehr geschmälert. Wahrscheinlich hat man diese Nebennuzung nicht genügend berücksichtigt; denn sonst hätten die beiden alten Buchen von der Axt verschont bleiben mögen, da vielleicht der einjährige Gewinnerin von den Trüffeln mehr betrug, als der ganze Werth von beiden.“ 

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